über's Willsgrätli obsi...
Erst nach fünf Uhr morgens leuchten wir uns den Weg durch die mondlose Nacht bergwärts. Gerade so, dass wir an diesem Spätseptembertag oben am Chrinnengletscher die Stirnlampen löschen können. Von dort geht's über den weitgehend aperen Gletscher dem Willsgrätli entgegen.
Was aus der Hüttenperspektive fast senkrecht wirkt, bleibt auch am Berg noch zünftig stotzig. Ein wilder Zustieg und dann ein paar luftige Kletterzüge über das meist felsenfeste Grätli bis hinauf zur Wetterlücke. Kaum vorstellbar, dass eines unserer kleinen Kätzli auch schon bis hierher gelangte.
Von der Hütte lässt sich der Gipfelhang nicht einsehen und auch nicht der Schneegipfel des Wetterhorns. Jetzt endlich wissen wir, wovon uns die Bergsteiger jeweils mit leuchtenden Augen berichten. Nach etwas mehr als vier Stunden stehen wir also überglücklich zum ersten Mal auf Grindelwald's Hausberg. 3692 Meter über Meer, umgeben von den mächtigsten Gipfeln der Berneralpen und ein grandioser Weitblick bis zum Säntis und zum Chasseral.